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Therapiebegleithunde in der Logopädie

Seit ca. 15.000 Jahren lebt der Hund mit dem Menschen zusammen. Er ist nicht nur eines der ersten Tiere, die uns Menschen im Leben begleitet haben, sondern auch eines der beliebtesten. Dies liegt nicht nur an seiner unglaublichen Anpassungsfähigkeit uns gegenüber, sondern auch an seinen vielen positiven Eigenschaften.
Hunde wirken sich nachweislich positiv auf die Gesundheit des Menschen aus. Ihre Anwesenheit wirkt stressabbauend, blutdrucksenkend und reduziert Aggressionen. In der logopädischen Therapie dient der Hund als Ablenker und Bewegungsinitiator, als Motivator und Belohner, Aktivator, Kommunikationsinitiator und sinngebendes Element.
Durch den Hund erfährt der Patient eine emotionale Unterstützung und Wertschätzung. Ein Hund hat keine Angst, die Beziehung durch überzogene Forderungen oder Offenbarung von Schwäche und Emotionen zu gefährden. Der Hund nimmt jeden so an wie er ist, er unterscheidet nicht zwischen alten, kranken, behinderten, verhaltensauffälligen, unkonzentrierten Menschen, er ist offen und vorurteilsfrei gegenüber allen.

Allgemeine Ziele der tiergestützten Therapie in der Logopädie:

  • Motivationshilfe
  • Kommunikationshilfe
  • Angstabbau
  • Stärkung des Selbstbewusstseins (bei Stotterern wichtig)
  • Verbesserung der Konzentrationsfähigkeit
  • Steigerung der Merkspanne
  • Schulung der Teamfähigkeit
  • Einhaltung von Achtsamkeit, besonders bei ADHS
  • Schulung von klaren Formulierungen
  • Steigerung des Freien Erzählens

Der Einsatz des Hundes fördert:

  • Konzentrationsfähigkeit
  • Wahrnehmung
  • Grob- und Feinmotorik
  • Selbstbewusstsein und das Selbstwertgefühl
  • Reaktionsvermögen
  • räumliches Vorstellungsvermögen
  • Abbau von Ängsten
Kinder lernen:

  • Regeln zu akzeptieren und einzuhalten
  • eigenes Verhalten zu reflektieren
  • Sich klar und deutlich auszudrücken
Ziele der Arbeit mit alten Menschen:

  • Wecken der Aufmerksamkeit/Konzentration/Merkfähigkeit
  • Wahrnehmungsförderung
  • Abwechslung in den Alltag bringen
  • Bezug zum Alltag/Vergangenheit
  • Emotionale Öffnung zum Lebewesen Hund
  • Abbau von Depressionen durch Bewegung und lustige Begebenheiten durch das Arbeiten mit dem Hund
  • Erleben und Zulassen von Körperkontakt und –nähe
  • Gedächtnisschulung
  • Schulung des Körpergefühls
  • Bewegungsmotivation (Fein- und Grobmotorik)
  • Ganzheitliche Anregung aller Sinne
  • Bedingungsloses Akzeptiert werden
  • Sprache und Kommunikation anregen
  • Finden eines gemeinsamen Themas
  • Entspannung und Lockerung der Atmosphäre
  • Trostspender
  • Abbau von psychischem Stress

Der Therapiebegleithund hat zusammen mit seinem Besitzer/Führer eine spezielle Ausbildung durchlaufen. Er ist auf die verschiedene Erscheinungen von Menschen sozialisiert, er toleriert ungewöhnliche Bewegungen, Geräusche und Gerüche. Er hat einen Wesenstest durchlaufen und er hört zuverlässig auf Hör – und Sichtzeichen. Sein Verhalten gegenüber Menschen ist freundlich und in unbekannte Situationen verhält er sich souverän und ruhig. Tiergestützte Therapie kann nur ausgeführt werden, wenn eine Fachkraft, in diesem Fall die Logopädin, das ausgebildete Tier in seinem Fachgebiet einsetzt. Hierbei werden hohe Anforderungen sowohl an den Hund, als auch an den Begleiter gestellt. Der Therapiebegleithund grenzt sich deutlich zum sogenannten Besuchshund ab. Dieser wird in der Regel von Ehrenamtlichen geführt und dient hauptsächlich dem allgemeinen Wohlbefinden.
Der angehende Therapiebegleithund wird bereits nach seiner Geburt entsprechend geprägt. Der Welpe wird berührt, gestreichelt, an menschliche Stimmen, Gerüche und tägliche Geräusche gewöhnt. Alle Situationen, mit denen ein Welpe zwischen der dritten und zwölften Woche (auslaufend bis zur 16. Woche) wiederholt konfrontiert wird, sind fest in seinem Gedächtnis verankert. Von diesen frühen positiven Erfahrungen profitiert der zukünftige Therapiebegleithund in seinem weiteren Leben. Die Erziehung wird zielorientiert auf seine spätere Verwendung ausgerichtet.

Voraussetzungen eines Therapiebegleithundes:

  • Wesensfestigkeit
  • positive Menschenbezogenheit
  • ausgeglichenes Wesen
  • hohe Toleranzschwelle
  • keine Aggressionsneigung
  • wenig Neigung zum Bellen
  • kein bis wenig Besitzverhalten
  • feste Bindung zum Teamführer
  • Kommunikationsfreude
  • Akzeptanz von Regeln und Kommandos
  • Affinität zum Klientel
  • Freude am Erlernen von Neuem
  • Konzentrationsfähigkeit
  • Abwarten können


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