Kontakt und Anfahrt
Ecksteine der normalen Sprachentwicklung



1. Von der Geburt bis zum Ende des 1. Lebensjahres
 

  • Das Baby reagiert auf Geräusche – es bewegt seinen Kopf in die Richtung der Klangquelle
     
  • Es lallt, erzeugt Geräusche
     
  • Der Säugling kann sich mit Körpersprache , Blickkontakt, Lächeln und Schreien verständigen
     
Sprachförderndes Verhalten:
  • Sprechen Sie mit ihrem Baby ruhig und freundlich
  • Spielen, singen und lachen Sie mit ihm
  • Erzählen Sie ihm in einfachen Worten, was Sie gerade tun
  • Benennen Sie die Menschen und Dinge in seiner Umgebung sowie die Geräusche, die es hört
Lassen Sie sich beraten, wenn:
  • Es verstummt - besonders nach dem 6. Monat
  • Es auf Geräusche nicht reagiert
  • Es keinen Blickkontakt aufnimmt


2. Ab dem 12. Monat
 
  • Das Kind versteht einfache Aussagen (situativ, prosodische Bezüge)
     
  • Laute m, p, d
     
  • Es sagt „Mama“ und „Papa“, „dada“, „nein“, „das“ (erste Wörter, Silbenverdoppelungen)
     
  • Das Kind benutzt noch häufig nicht sprachliche Kommunikation
     
    • zeigt auf Dinge, die es haben möchte
    • winkt zum Abschied
    • lallt und schreit um Aufmerksamkeit zu bekommen

  • verneint durch Kopf schütteln
  • Es reagiert auf seinen Namen
     
Sprachförderndes Verhalten:
  • „Spielen“ Sie mit Ihrer Stimme: Sprachmelodie hilft die Sprache leichter zu verstehen
  • Wecken Sie in Ihrem Kind die Freude an Kommunikation
  • Fördern Sie jede Art von Verständigung - auch ohne zu sprechen
Lassen Sie sich beraten, wenn:
  • Ihr Kind keine ersten Wörter spricht
  • Ihr Kind nur mit Mimik und Gestik versucht zu kommunizieren


3. Ab dem 18. Monat
 
  • Das Kind versteht einfache Sätze und Aufforderungen (situativ)
     
  • Es benennt bekannte Dinge (Ball, heiß)
     
  • Laute b, n
     
  • Der Wortschatz wächst (ca. 50 Wörter)
     
Sprachförderndes Verhalten:
  • Sprechen Sie in einfachen Sätzen (nicht in Babysprache) zu Ihrem Kind
  • Schauen Sie sich mit Ihrem Kind geeignete Bücher an
  • Wenn Fernsehen, dann gemeinsam, um über Gesehenes sprechen zu können
Lassen Sie sich beraten, wenn:
  • Sich die Sprache verschlechtert oder nicht mehr weiter entwickelt
  • Ihr Kind aufhört zu sprechen


4. Ab dem 24. Monat
 
  • Das Kind versteht längere Sätze (nicht mehr situationsgebunden!)
     
  • Es sagt seinen Namen
     
  • Es bildet 2- 3 Wortsätze („Papa da“, „Puppe haben“)
     
  • Erstes Fragealter („Is das?“)
     
  • Laute v, f, l, t, ng, ch1, h, k, s/z
     
  • sagt „ich“ mit ca. 2,6 Jahren
     
  • bildet einfache Mehrwortsätze 3-4 („Ich Turm baue“) mit ca.2,6
     
Sprachförderndes Verhalten:
  • Erweitern Sie seinen Wortschatz, indem Sie ihm neue Begriffe anbieten
  • Wiederholen Sie korrekt was es sagt, ohne es aufzufordern, dies zu wiederholen (Bsp.: Kind: „Ato da.“ Erw.: „Ja, da fährt ein Bus“)
  • Üben Sie nicht mit Ihrem Kind !!!
Lassen Sie sich beraten, wenn:
  • Der Wortschatz außer „Mama“ und „Papa“ nur wenige Wörter umfasst
  • Das Kind meistens unverständlich spricht
  • Das Kind keine 2- Wort- Sätze bildet („Mama da“)
  • Sie das Gefühl haben, Ihr Kind versteht Sie nicht


5. Ab dem 36. Monat
 
  • Das Kind versteht einfache Geschichten
     
  • Es bildet korrekte kurze Sätze („Ich baue einen Turm“)
     
  • Es stellt Fragen ( 2. Fragealter „W-Fragen“)
     
  • Laute j, g, mit 3,6 Jahren z
     
Sprachförderndes Verhalten:
  • Hören Sie Ihrem Kind aufmerksam zu
  • Helfen Sie ihm so, seine Gedanken und Gefühle zu ordnen und auszudrücken
  • Ermutigen Sie es, Schnuller und Nuckelflasche aufzugeben
Lassen Sie sich beraten, wenn:
  • Das Kind für Fremde unverständlich spricht
  • Es wenige Tätigkeitswörter, keine Artikel oder Eigenschaftswörter spricht
  • Es noch nicht beginnt, die Mehrzahl zu bilden
  • Es noch keine einfachen Sätze bildet


6. Ab dem 48. Monat
 
  • Das Kind kann Sätze wie ein Erwachsener bilden
     
  • Beherrschung aller Laute (s wird noch „gelispelt“)
     
  • Der Laut sch sollte mit 4,11 Jahren gebildet werden können
     
Sprachförderndes Verhalten:
  • Lesen Sie Geschichten vor
  • Wechseln Sie sich mit dem Kind beim Erzählen ab
Lassen Sie sich beraten, wenn:
  • Es dem Kind schwer fällt, Sätze zu bilden
  • Es grammatikalisch falsche Sätze bildet
  • Es nicht immer verständlich spricht
  • Es nicht einfache Inhalte wiedergeben kann

nach oben